Sonntag, 21. Oktober 2012

Bea Dietz "Dia de los muertos"

 Dia de los mu­er­tos (der Tag der Toten) ist ein me­xi­ka­ni­sches Volks­fest, wel­ches seine Ur­sprün­ge ver­mut­lich in einer Ver­mi­schung az­te­ki­scher, in­dia­ni­scher und christ­li­cher Ele­men­te hat.

Wie man an die­sem far­ben­fro­hen, fröh­lich ge­stal­te­ten Fest er­kennt, haben die Me­xi­ka­ner ein un­ver­krampf­tes Ver­hält­nis zum Tod und fei­ern es ein­mal im Jahr ge­mein­sam mit Ihren Ver­stor­be­nen und pfle­gen so wei­ter­hin ein lie­be­vol­les Ver­hält­nis zu ihnen. Diese Fest mit sei­ner Sym­bo­lik und sei­nen bun­ten Far­ben in­spi­rier­te die Künst­le­rin Bea Dietz zu ver­schie­de­nen Fo­to­se­ri­en und Zeichnungen.
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Modelle für die später überarbeitete und übermalte Fotoserie waren:
Anita Hen­schel, Clau­dia Ge­or­gi und Frau­ke Meves

Blog von Bea:  http://beedieblog.blogspot.de/





La Catrina ist eine Skulptur, die symbolisch
für den Tag der Toten geworden ist

Im Glauben der Mexikaner
sind die Schmetterlinge
Träger der Seelen der Verstorbenen.

Was noch zu sagen bleibt:

Unzählbar ist der Seelen Schaar,
die einst an Staub gefesselt war,
die, nun entfesselt, unsre Welt
nicht mehr in ihren Schranken hält.


(Auszug aus der Geisterwelt von August Hermann Niemeyer)




Daniel Zero und Baron Samedi

Sibylle & Yvette

Donnerstag, 9. August 2012

Nico Hauser (Ausstellung zur Geschichte der Offenbacher Hafenbahn)

 Nico Hau­ser gestaltete die Fo­to-​Aus­stel­lung zur Geschichte der Offenbacher Hafenbahn und hielt hierzu auch einen klei­nen Vor­trag mit Wis­sens­wer­tem und An­ek­do­ten aus der Ge­schich­te der Ha­fen-​ und In­dus­trie­bahn, die ja be­kannt­lich frü­her am Stand­ort des Wag­gons ent­lang­fuhr. Außer span­nen­den „Frü­her – Heute“– Ver­gleichs-​Fo­tos (die meist die­sel­ben Stel­len am Main zei­gen) prä­sen­tierte Nico auch ein paar span­nen­de Er­leb­nis­se von sei­nen ar­chäo­lo­gi­schen Ex­pe­di­tio­nen nach Of­fen­bach, die er zur Vor­be­rei­tung der Aus­stel­lung ge­macht hat.




Donnerstag, 5. Juli 2012

Natalie Gray - "you me + e.t.“

Dies­mal be­son­ders span­nend, weil es ein Pro­jekt zum selbst be­tei­li­gen ist. Zur Ver­nis­sa­ge, aber auch in den Wo­chen dar­auf, kann jeder ein Bild von je­man­dem den sie/er super fin­det mit­brin­gen, das dann in eine große Col­la­ge ein­ge­baut wird.
Hof­fent­lich schon zur Er­öff­nung und in der Fol­ge­zeit dürf­te sich damit ein Ge­samt­bild der per­sön­lich per­so­nel­len Likes aller Wag­gon­be­su­cher er­ge­ben.



Montag, 14. Mai 2012

Jos Diegel - "Abhandlung über unkreative Malerei"

 „‚Panik in der Pampa‘, ‚Den si­che­ren Hafen der Kunst spren­gen‘, ‚Re­ku­pe­riert wer­den nur die­je­ni­gen, die sich re­ku­pe­rie­ren las­sen‘, ‚Es gibt eine Al­ter­na­ti­ve‘, ‚Das Maß einer per­sön­li­chen Be­un­ru­hi­gung‘ und ‚Die rea­lis­ti­sche Katze‘ sind die Titel ei­ni­ger Ar­bei­ten, die Jos Die­gel im Wag­gon am Kul­tur­gleis zeigt. Dabei geht es um ein Spiel, das von der Fä­hig­keit der Ent­wer­tung ab­hängt, ich nenn sie mal un­krea­ti­ve Ma­le­rei.
Da geht es nicht um Ver­wer­tung und um Sinn­ge­bung. Da geht es um Ent­wer­tung und Sinn­ent­lee­rung. Zwecken­ent­frem­dung ist ei­gent­lich das pas­sen­de Mit­tel, sie ent­steht und ver­stärkt sich immer mehr wäh­rend des Ver­falls des künst­le­ri­schen Aus­drucks. Un­krea­ti­ve Ma­le­rei läßt sich auch nicht so­fort auf seine öko­no­mi­sche Ver­wert­bar­keit fest­le­gen. Das sind doch mal Ver­su­che, einen “un­krea­ti­ven Block” als Ma­te­ri­al für eine an­de­re Ge­samt­heit zu nut­zen. Da müss­ten wir dann doch mal wo­an­ders sein. Da kann es doch mal um an­de­re Si­tua­tio­nen gehen. Viel­leicht ist das Tolle an die­ser un­krea­ti­ven Ma­le­rei, also an der zwecken­frem­de­ten Ma­le­rei nicht, daß das Co­py­right keine Rolle spielt, son­dern, daß man auf Über­ma­lun­gen kein Co­py­right haben kann. Das ist die ei­gent­li­che Zwecken­ent­frem­dung, nicht des Bil­des das über­malt wurde, aber des Co­py­rights selbst. Das Co­py­right macht dann über­haupt kei­nen Sinn mehr. Daß es so wich­tig ist, wer von was der Ur­he­ber ist, hat doch nur mit Öko­no­mie zu tun. So­lan­ge man ar­bei­tet, hat man eine Hand­lung. So­lan­ge man weiß, was man ge­ar­bei­tet hat macht alles einen Sinn. Mal ganz ehr­lich, ge­winnt doch in einem Pro­zess zwangs­läu­fig nicht der Ur­he­ber, son­dern die bes­se­ren An­wäl­te.
Wir sind so ver­ses­sen auf das Recht etwas ur­ge­ho­ben zu haben. Was will nur immer der Ur­he­ber in uns? Das Recht daran än­dert doch auch nicht wirk­lich, ob man das nun war oder nicht. Alles wegen die­ser Hand­lung, die­ser Ge­schich­te, die­sem Sinn, die­ser Mehr­wert, die­ser ver­damm­ten Öko­no­mie. Weil wir so krea­tiv sind. Aber krea­tiv zu sein ist nun auch nix be­son­de­res mehr. Wenn wir nicht dau­ernd diese Welt der Öko­no­mie re­pro­du­zie­ren wol­len wür­den, würde auch kei­ner ko­pie­ren wol­len. Und wenn, es wäre auch egal.



Donnerstag, 19. April 2012

Gabriele Hitrik - "Bilder und Boote"


Alle Wege füh­ren ir­gend­wo­hin – Bil­der und Boote

Gabriele Hitrik zeigte die Ausstellung Bilder und Boote: 

Die Bil­der
Die Bil­der zur Aus­stel­lung stam­mten aus der Serie „Sta­tik“ die wie Stills eines Weges ge­se­hen wer­den kön­nen. Was pas­siert in dem Mo­ment bevor wir den nächs­ten Schritt ma­chen, bevor wir uns ent­schei­den nach links statt nach rechts zu gehen. Ein mi­ni­ma­les In­ne­hal­ten, kaum sicht­bar, und viel­leicht ist es das Ein­zi­ge was alle Fo­to­gra­fen ei­nigt. Die­sen be­stimm­ten Au­gen­blick fest­hal­ten zu wol­len, ob er wahr ist oder konstruiert.​Zusammen mit den Boo­ten gehen sie auf die Reise ir­gend­wo­hin, sie ver­ra­ten nicht was hin­ter der nächs­ten Tür ist, was pas­siert wenn…

Die Boote
Ent­ge­gen aller Weis­hei­ten, alle Wege führ­ten nach Rom etc. ist es viel­leicht wah­rer zu sagen sie füh­ren ir­gend­wo­hin. Wenn eines wahr ist, dann das, ge­ra­de heute. ​Eine In­stal­la­ti­on von Pa­pier­boo­ten, be­la­den mit Wün­schen, Fra­gen, Frag­men­ten von Ge­dan­ken auf dem Weg ir­gend­wo­hin. Sie wis­sen nicht wo sie lan­den, wel­cher Hafen sie auf­nimmt und wel­cher, den sie ei­gent­lich an­steu­ern woll­ten, sie nicht vor Anker lässt. – Schiff Ahoi!


Ga­brie­le Hi­trik ar­bei­tet und lebt in Of­fen­bach und Tel Aviv.

Seit über einem Jahr­zehnt do­ku­men­tiert sie flüch­ti­ge Mo­men­te ein­drucks­vol­ler Ge­müts­be­we­gung.​ Mit ihrer Ka­me­ra be­leuch­tet sie Au­gen­bli­cke mensch­li­cher Emp­fin­dung, die mit tra­di­tio­nel­ler Seh­ge­wohn­heit bre­chen. Fo­to­gra­fi­sche Bild­va­ria­tio­nen fol­gen dabei dem Prin­zip be­weg­ter Men­schen­bil­der. Eine durch­weg iko­no­gra­phisch kühle Äs­the­tik be­glei­tet den Men­schen in sei­nen un­mit­tel­ba­ren Be­we­gungs­ab­läu­fen, Por­trait­auf­nah­men und Akt­dar­stel­lun­gen. Der dem blo­ßen Auge ver­bor­ge­ne Be­we­gungs­ver­lauf ist in be­tont sche­men­haf­ter Bild­qua­li­tät ein­ge­fan­gen. durch Un­schär­fe, Über­be­lich­tung und ver­wa­ckel­te Wie­der­ga­be der Mo­ti­ve tritt Mensch­lich­keit in ihrer spe­zi­el­len Ei­gen­art in Er­schei­nung. Sub­til wir­ken die zur Ver­frem­dung stil­si­sier­ten Fo­to­gra­fi­en auf den Be­trach­ter. Sen­si­bel öff­net sich der Blick für die bloße Un­zu­läng­lich­keit des Menschen.​Zunehmend kom­men Ex­pe­ri­men­te mit dem an­sich fer­ti­gem fo­to­gra­fi­schem Ma­te­ri­al zu­stan­de, diese wer­den zu­sätz­lich be­stickt oder be­malt und er­ge­ben da­durch ein­zig­ar­ti­ge, ob­jekt­haf­te Werke.​Gabriele Hi­trik sieht sich nicht als klas­si­sche Fo­to­gra­fin, die Fo­to­gra­fie ist ihr le­dig­lich Mit­tel zum Zweck, das Ma­te­ri­al wirkt in ihren Augen als Me­di­um be­schreib­bar wie ein lee­res Blatt Pa­pier für einen Schrift­stel­ler. Es ist nicht wich­tig mit wel­chen Ge­rät­schaf­ten ein Me­di­um be­ar­bei­tet wird, es ist wich­tig was damit hin­ter­las­sen wird.