Alle Wege führen irgendwohin – Bilder und Boote
Gabriele Hitrik zeigte die Ausstellung Bilder und Boote:
Die Bilder
Die Bilder zur Ausstellung stammten aus der Serie „Statik“ die wie
Stills eines Weges gesehen werden können. Was passiert in dem
Moment bevor wir den nächsten Schritt machen, bevor wir uns
entscheiden nach links statt nach rechts zu gehen. Ein minimales
Innehalten, kaum sichtbar, und vielleicht ist es das Einzige was
alle Fotografen einigt. Diesen bestimmten Augenblick
festhalten zu wollen, ob er wahr ist oder konstruiert.Zusammen mit
den Booten gehen sie auf die Reise irgendwohin, sie verraten nicht
was hinter der nächsten Tür ist, was passiert wenn…
Die Boote
Entgegen aller Weisheiten, alle Wege führten nach Rom etc. ist es
vielleicht wahrer zu sagen sie führen irgendwohin. Wenn eines wahr
ist, dann das, gerade heute. Eine Installation von
Papierbooten, beladen mit Wünschen, Fragen, Fragmenten von
Gedanken auf dem Weg irgendwohin. Sie wissen nicht wo sie landen,
welcher Hafen sie aufnimmt und welcher, den sie eigentlich
ansteuern wollten, sie nicht vor Anker lässt. – Schiff Ahoi!
Gabriele Hitrik arbeitet und lebt in Offenbach und Tel Aviv.
Seit über einem Jahrzehnt dokumentiert sie flüchtige Momente
eindrucksvoller Gemütsbewegung. Mit ihrer Kamera beleuchtet
sie Augenblicke menschlicher Empfindung, die mit
traditioneller Sehgewohnheit brechen. Fotografische
Bildvariationen folgen dabei dem Prinzip bewegter
Menschenbilder. Eine durchweg ikonographisch kühle Ästhetik
begleitet den Menschen in seinen unmittelbaren
Bewegungsabläufen, Portraitaufnahmen und Aktdarstellungen.
Der dem bloßen Auge verborgene Bewegungsverlauf ist in betont
schemenhafter Bildqualität eingefangen. durch Unschärfe,
Überbelichtung und verwackelte Wiedergabe der Motive tritt
Menschlichkeit in ihrer speziellen Eigenart in Erscheinung.
Subtil wirken die zur Verfremdung stilsisierten Fotografien
auf den Betrachter. Sensibel öffnet sich der Blick für die bloße
Unzulänglichkeit des Menschen.Zunehmend kommen Experimente mit
dem ansich fertigem fotografischem Material zustande, diese
werden zusätzlich bestickt oder bemalt und ergeben dadurch
einzigartige, objekthafte Werke.Gabriele Hitrik sieht sich
nicht als klassische Fotografin, die Fotografie ist ihr
lediglich Mittel zum Zweck, das Material wirkt in ihren Augen als
Medium beschreibbar wie ein leeres Blatt Papier für einen
Schriftsteller. Es ist nicht wichtig mit welchen Gerätschaften
ein Medium bearbeitet wird, es ist wichtig was damit
hinterlassen wird.