„‚Panik in der Pampa‘, ‚Den sicheren Hafen der Kunst sprengen‘,
‚Rekuperiert werden nur diejenigen, die sich rekuperieren
lassen‘, ‚Es gibt eine Alternative‘, ‚Das Maß einer persönlichen
Beunruhigung‘ und ‚Die realistische Katze‘ sind die Titel
einiger Arbeiten, die Jos Diegel im Waggon am Kulturgleis zeigt.
Dabei geht es um ein Spiel, das von der Fähigkeit der Entwertung
abhängt, ich nenn sie mal unkreative Malerei.
Da geht es nicht um Verwertung und um Sinngebung. Da geht es um
Entwertung und Sinnentleerung. Zweckenentfremdung ist
eigentlich das passende Mittel, sie entsteht und verstärkt sich
immer mehr während des Verfalls des künstlerischen Ausdrucks.
Unkreative Malerei läßt sich auch nicht sofort auf seine
ökonomische Verwertbarkeit festlegen. Das sind doch mal
Versuche, einen “unkreativen Block” als Material für eine
andere Gesamtheit zu nutzen. Da müssten wir dann doch mal
woanders sein. Da kann es doch mal um andere Situationen gehen.
Vielleicht ist das Tolle an dieser unkreativen Malerei, also an
der zweckenfremdeten Malerei nicht, daß das Copyright keine Rolle
spielt, sondern, daß man auf Übermalungen kein Copyright haben
kann. Das ist die eigentliche Zweckenentfremdung, nicht des
Bildes das übermalt wurde, aber des Copyrights selbst. Das
Copyright macht dann überhaupt keinen Sinn mehr. Daß es so wichtig
ist, wer von was der Urheber ist, hat doch nur mit Ökonomie zu tun.
Solange man arbeitet, hat man eine Handlung. Solange man weiß,
was man gearbeitet hat macht alles einen Sinn. Mal ganz ehrlich,
gewinnt doch in einem Prozess zwangsläufig nicht der Urheber,
sondern die besseren Anwälte.
Wir sind so versessen auf das Recht etwas urgehoben zu haben. Was
will nur immer der Urheber in uns? Das Recht daran ändert doch auch
nicht wirklich, ob man das nun war oder nicht. Alles wegen dieser
Handlung, dieser Geschichte, diesem Sinn, dieser Mehrwert,
dieser verdammten Ökonomie. Weil wir so kreativ sind. Aber
kreativ zu sein ist nun auch nix besonderes mehr. Wenn wir nicht
dauernd diese Welt der Ökonomie reproduzieren wollen würden,
würde auch keiner kopieren wollen. Und wenn, es wäre auch egal. “