Donnerstag, 19. April 2012

Gabriele Hitrik - "Bilder und Boote"


Alle Wege füh­ren ir­gend­wo­hin – Bil­der und Boote

Gabriele Hitrik zeigte die Ausstellung Bilder und Boote: 

Die Bil­der
Die Bil­der zur Aus­stel­lung stam­mten aus der Serie „Sta­tik“ die wie Stills eines Weges ge­se­hen wer­den kön­nen. Was pas­siert in dem Mo­ment bevor wir den nächs­ten Schritt ma­chen, bevor wir uns ent­schei­den nach links statt nach rechts zu gehen. Ein mi­ni­ma­les In­ne­hal­ten, kaum sicht­bar, und viel­leicht ist es das Ein­zi­ge was alle Fo­to­gra­fen ei­nigt. Die­sen be­stimm­ten Au­gen­blick fest­hal­ten zu wol­len, ob er wahr ist oder konstruiert.​Zusammen mit den Boo­ten gehen sie auf die Reise ir­gend­wo­hin, sie ver­ra­ten nicht was hin­ter der nächs­ten Tür ist, was pas­siert wenn…

Die Boote
Ent­ge­gen aller Weis­hei­ten, alle Wege führ­ten nach Rom etc. ist es viel­leicht wah­rer zu sagen sie füh­ren ir­gend­wo­hin. Wenn eines wahr ist, dann das, ge­ra­de heute. ​Eine In­stal­la­ti­on von Pa­pier­boo­ten, be­la­den mit Wün­schen, Fra­gen, Frag­men­ten von Ge­dan­ken auf dem Weg ir­gend­wo­hin. Sie wis­sen nicht wo sie lan­den, wel­cher Hafen sie auf­nimmt und wel­cher, den sie ei­gent­lich an­steu­ern woll­ten, sie nicht vor Anker lässt. – Schiff Ahoi!


Ga­brie­le Hi­trik ar­bei­tet und lebt in Of­fen­bach und Tel Aviv.

Seit über einem Jahr­zehnt do­ku­men­tiert sie flüch­ti­ge Mo­men­te ein­drucks­vol­ler Ge­müts­be­we­gung.​ Mit ihrer Ka­me­ra be­leuch­tet sie Au­gen­bli­cke mensch­li­cher Emp­fin­dung, die mit tra­di­tio­nel­ler Seh­ge­wohn­heit bre­chen. Fo­to­gra­fi­sche Bild­va­ria­tio­nen fol­gen dabei dem Prin­zip be­weg­ter Men­schen­bil­der. Eine durch­weg iko­no­gra­phisch kühle Äs­the­tik be­glei­tet den Men­schen in sei­nen un­mit­tel­ba­ren Be­we­gungs­ab­läu­fen, Por­trait­auf­nah­men und Akt­dar­stel­lun­gen. Der dem blo­ßen Auge ver­bor­ge­ne Be­we­gungs­ver­lauf ist in be­tont sche­men­haf­ter Bild­qua­li­tät ein­ge­fan­gen. durch Un­schär­fe, Über­be­lich­tung und ver­wa­ckel­te Wie­der­ga­be der Mo­ti­ve tritt Mensch­lich­keit in ihrer spe­zi­el­len Ei­gen­art in Er­schei­nung. Sub­til wir­ken die zur Ver­frem­dung stil­si­sier­ten Fo­to­gra­fi­en auf den Be­trach­ter. Sen­si­bel öff­net sich der Blick für die bloße Un­zu­läng­lich­keit des Menschen.​Zunehmend kom­men Ex­pe­ri­men­te mit dem an­sich fer­ti­gem fo­to­gra­fi­schem Ma­te­ri­al zu­stan­de, diese wer­den zu­sätz­lich be­stickt oder be­malt und er­ge­ben da­durch ein­zig­ar­ti­ge, ob­jekt­haf­te Werke.​Gabriele Hi­trik sieht sich nicht als klas­si­sche Fo­to­gra­fin, die Fo­to­gra­fie ist ihr le­dig­lich Mit­tel zum Zweck, das Ma­te­ri­al wirkt in ihren Augen als Me­di­um be­schreib­bar wie ein lee­res Blatt Pa­pier für einen Schrift­stel­ler. Es ist nicht wich­tig mit wel­chen Ge­rät­schaf­ten ein Me­di­um be­ar­bei­tet wird, es ist wich­tig was damit hin­ter­las­sen wird.